veröffentlicht am 21.12.2023

So einen Stefan Rauter kann man sich nur wünschen

Der Flötenlehrer und künstlerische Leiter des Musikum-Adventkalenders Stefan Rauter koordiniert von Oktober bis November 180 Leute, um 24 Videos zu produzieren. Eine beachtliche Leistung!

So einen Stefan Rauter kann man sich nur wünschen

Heuer gibt es ihn zum zweiten Mal: den Musikum-Adventkalender. „Ich wollte das schon lange machen und voriges Jahr waren einfach die richtigen Leute zur richtigen Zeit da”, so Stefan Rauter zur Entstehung des Kalenders. Ludwig Nussbichler, Direktor des Musikum Stadt, hat das Ok gegeben, Wolfgang Zenz, der Verantwortliche für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit am Musikum Stadt, war sofort Feuer und Flamme. Helfer aus dem Stadtbüro haben sich mit großem Engagement in das Projekt gestürzt. Stefan Rauter erzählt weiter, dass es ihm schon immer wichtig war, ein Projekt auf die Beine zu stellen, bei dem man einerseits die ganze Bandbreite des Musikum sehen kann und andererseits möglichst viele Lehrer:innen beteiligt sind. „Viele von uns sind Einzelkämpfer, mit dem Adventkalender haben wir alle die Chance, an einem Strang zu ziehen”, darauf ist der künstlerische Leiter stolz.

180 Beteiligt
Die ersten Planungen für den Adventkalender beginnen bei der Abschlusskonferenz vor den Sommerferien. Ein kleiner Hinweis genügt, um dann im Oktober so richtig loslegen zu können. „Vor den Sommerferien ist ja bei uns schon fast nach den Sommerferien, darum gilt es sich in dieser Zeit schon Gedanken zu machen, wie man das Vorhaben strukturieren und in den Unterricht einbauen könnte”, so Stefan Rauter zum Timing. Im Oktober werden dann die ersten Vorbereitungen getroffen und die Einteilungen beginnen. „Wir haben 180 Beteiligte: 145 Schüler und 26 Lehrer:innen. Mit allen Unterstützern wie Hausbetreuung, Dekoration, dem Stadtbüro im ersten Stock kommen wir auf 180 Leute.”

Ich mach‘s einfach
Der Adventkalender braucht viel Zeit und rechtfertigt den Aufwand, denn es haben unglaublich viele Menschen etwas davon. Sogar international findet er Beachtung und wird von vielen jeden Tag sehnlichst erwartet. Das Feedback ist von allen Seiten positiv. „Mein Wunsch, meine Triebfeder ist, von den Instrumentalanfängern bis zu den Fortgeschrittenen sichtbar zu machen, was das Musikum ausmacht. Das ist eine wunderschöne Energie, die ein Adventkalender und die Zeit auch einfordert. Ich bin Initiator und Kurator, ich mach‘s einfach und schaue, wer Bock drauf hat, mitzumachen. Sich im Oktober mit Weihnachtsliedern auseinanderzusetzen ist ‘part of the game‘, fasst Stefan Rauter die Entwicklung zusammen. 

Drei Tage für 24 Videos
Stefan Rauter lässt dem Zufall sehr viel Raum. Letztes Jahr waren es eher traditionelle Weihnachtslieder, dieses Mal geht es eher in Richtung Swing und amerikanische Songs. Auch könnte er sich vorstellen, das selbe Lied auf unterschiedliche Art und Weise zwei Mal im Kalender zu präsentieren. Die eigentlichen Aufnahmen gehen zackig von statten. Für Um- und Aufbau stehen pro Performance maximal eine halbe Stunde (inklusive Soundcheck, Requisiten, Stimmen …) zur Verfügung. Gearbeitet wird mit vier Kameras. Es werden „Onetake”-Aufnahmen gemacht. Die Lehrer:innen bzw. das Ensemble entscheiden, was die beste Aufnahme war. Den optischen Schnitt machen dann Ronnie und Marko. „Wir haben dieses Jahr zwei Tage Ensembles und einen Tag die Großensembles gemacht. Je mehr Leute auf der Bühne stehen, desto aufwendiger ist es natürlich”, so der Initiator.

Feinarbeit und Entfaltung
Wenn das Material fertig ist, versucht Stefan Rauter alle 24 Clips in einen harmonischen Ablauf zu bringen. Nur vier Menschen wissen, an welchem Tag welches Video ausgestrahlt wird! Wolfgang Zenz macht anschließend die Intros und Outros, dann gibt es noch ein Kontrolltake an alle und schon heißt es „Video ab!“ „Mit gefällt unheimlich gut, dass jeder im Team weiß, wo sein Bereich ist”, meint Stefan und begrüßt es, wenn die Lehrer:innen auch kreativ mit dabei sind. So hat Gesangslehrer Helmut Zeilner seine Vertonung des Textes „Unterwegs” von Walter Müller mit den Salzburger Chorknaben und -mädchen aufgeführt. Klavierlehrerin Sebastiana Ierna hat das Stück „Schneezauber” geschrieben und das Lied vierhändig mit einer Schülerin eingespielt. „Das sind im Grunde Uraufführungen”, so der künstlerische Leiter. „Der Kalender zeigt das große kreative Potenzial, das frei wird, wenn man die Möglichkeit zur Entfaltung bietet”.

Ernsthaftigkeit und Freude
Ganz besonders beeindruckt den Lungauer, wie hoch das Niveau ist. „Die Ernsthaftigkeit und Freude, mit der schon die Kleinsten an das Projekt herangehen, ist schön mitzuerleben.” Bei ihm selbst wurde schon zu Hause immer in der Familie Musik gehört. Sein Vater spielte Klarinette in der Blaskapelle. Als dort eines Tages eine Kollegin ausfiel, lag plötzlich eine Flöte auf dem Frühstückstisch - der Anfang einer musikalischen Leidenschaft. „Ich habe erst spät begriffen, dass ich gut bin und wollte aber immer schon unterrichten”, so der Flötist, der dann am Mozarteum Flöten- und Gesangspädagogik studierte. Die Worte: „So einen Stefan Rauter kann man sich nur wünschen“ hat man in den letzten Wochen oft am Musikum gehört. Wir sind froh über seine Initiative und bedanken uns sehr herzlich für sein Engagement! Ob sich heuer am 24sten „Stille Nacht” hinter dem letzten Türchen verbergen wird, wollte uns Stefan partout nicht verraten.

 

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