Herausforderungen und Erfolgserlebnisse

Die Wochen vor Schulschluss stehen am Musikum ganz im Zeichen von Übertritts- und Abschlussprüfungen. Bevor es in die Sommerferien geht, finden in den einzelnen Sprengeln die Urkundenverleihungen an alle Schüler:innen statt, die in diesem Schuljahr das Abzeichen Junior, Musikum-Bronze oder Musikum-Silber abgelegt oder sogar die höchste Ausbildungsstufe, Musikum-Gold, erreicht und ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Geehrt werden auch alle, an die heuer das Leistungsabzeichen des Salzburger Blasmusikverbandes verliehen wurde.

Prüfungen – wozu eigentlich?
Prüfungen sollen kein Stressmacher sein, sondern sind als sinnvolle Zwischenziele zu sehen, die eine musikalische Ausbildung und die Musikum-Laufbahn bis zum Abschluss mit der „Goldprüfung“ begleiten. Ein anstehender Prüfungstermin schafft klar gesteckte Ziele. Ein Programm ist vorzubereiten, mit dem sich Schüler:in und Lehrer:in über einen längeren Zeitraum beschäftigen. Die Schüler:innen bereiten sich gezielt vor, üben regelmäßig und mit mehr Aufmerksamkeit.
Prüfungen ermöglichen eine fundierte Einschätzung:  Wo stehe ich? Was hat sich verbessert? Was braucht noch Zeit? Nicht nur für die Schüler:innen ist dies aufschlussreich, auch für Lehrer:innen und Eltern. Mit einer bestandenen Prüfung stellt sich ein echtes Erfolgserlebnis ein. Sie macht sichtbar, was schon alles erreicht wurde, und so blicken am Ende jedes Schuljahres über 1.000 Musikum-Schüler:innen strahlend mit ihren Urkunden in Händen in die Kameras.

Leistungsbeurteilungen am Musikum
Durch die Übertrittsprüfungen, die im Abstand von gewöhnlich vier Jahren am Ende einer Ausbildungsstufe, stattfinden, werden Lernziele geschaffen und erarbeitet. Neben der praktischen Prüfung am Instrument legen Musikum-Schüler:innen auch eine Musiktheorie-Prüfung ab. Neben dem Erlernen der Technik des Musikinstruments oder des Singens erwerben sie so auch Wissen und Fähigkeiten in Musikkunde und Gehörbildung. Um die Musik in ihrer Gesamtheit erfassen zu können, müssen für die Leistungsbeurteilungen ergänzende Fächer wie Ensemble- oder Orchesterspiel besucht werden. Orientierung für die Zusammensetzung der Prüfungsprogramme bietet der Lehrplan der KOMU, die sich als Austausch- und Vernetzungsplattform der Musikschulorganisationen Österreichs sieht. Musikschulen erhalten hier ein einheitliches Regelwerk, das durch die Ausbildungszeit an der Musikschule führt.

Leistungsabzeichen
Mitglieder des Österreichischen Blasmusikverbandes (ÖBV) bzw. der Österreichischen Blasmusikjugend (ÖBJ) können unabhängig vom Alter ein Leistungsabzeichen ablegen. In Salzburg werden alle Leistungsabzeichenprüfungen „Junior“, „Bronze“, „Silber“ und „Gold“ gänzlich über das Musikum abgehalten. Die Anforderungen wurden vom Musikum in Kooperation mit dem Salzburger Blasmusikverband erstellt.

Prüfung als Herausforderung und Erfolgserlebnis
Eine Prüfung ist immer eine Herausforderung. Bleibe ich gelassen oder packt mich das Lampenfieber? Wie gehe ich damit um? Auch wenn die Prüfungskommission noch so freundlich lächelt, der/die Lehrer:in Mut macht – niemand ist davor gefeit, in der Prüfungssituation nervös zu werden. Dazu sei gesagt: Jedes Mitglied der Prüfungskommission kann dies voll und ganz nachvollziehen, denn Musiker:innen wissen aus eigener Erfahrung, wie sich diese Situation anfühlt. Oft setzen wir uns selbst unter Druck, wenn wir das lange vorbereitete Programm bestmöglich vortragen wollen. Nicht nur die Zuhörer:innen, sondern vor allem wir selbst möchten mit unserer Leistung zufrieden sein. 
Wenn man mit der Einstellung in die Prüfung geht wie Elisabeth (19), einer Flötistin bei ihrer Silberprüfung, kann eigentlich nichts schiefgehen: „Ich freue mich schon, meine Stücke zu präsentieren.“ Und auch Leon (12) meint nach seiner Bronze-Prüfung am Schlagwerk: „Es war gar nicht schlimm.“ Denn so kann man es auch sehen – eine Prüfung ist nur eine Momentaufnahme und die Freude am Spielen ist das Wichtigste und überträgt sich auch auf die Zuhörenden. Da lässt sich der ein oder andere kleine Patzer auf jeden Fall leicht weglächeln.