veröffentlicht am 23.10.2024
Alles unter einem neuen Dach
Neue Frische für geschichtsträchtiges Musikum Zell am See
Das Musikum Zell am See oder auch „Haus Buchroithner” ist denkmalgeschützt und gehört zu den Hauptwerken des Tiroler Architekten Lois Welzenbacher. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern des „Neuen Bauens“ der Zwischenkriegszeit in Österreich. „Wir haben die Sommerferien für die Sanierung genützt, damit der Musikunterricht nicht gestört wird. Harfenklänge zur Bohrmaschine ergänzen sich nicht gut“, so Mag. Gerhard Schmiderer, Direktor des Musikum Zell am See. Die Sanierung war nicht nur notwendig, um den weiteren Musikschulbetrieb gewährleisten zu können, sondern auch, um ein stabiles Raumklima, das für die Instrumente wichtig ist, weiterhin sicherzustellen.
Pünktlich fertig für den Musikunterricht
Manfred Onz von der Stadtgemeinde Zell am See erklärt: „Wir haben eine Dachsanierung durchführen müssen. Bei dem Dach des denkmalgeschützten Hauses handelt es sich um ein leicht geneigtes Pultdach. Es gab einen Wassereintritt im Bereich der Gaupe und wir mussten die Sanierung extrem schnell in den Sommerferien durchziehen, damit der Musikunterricht im Herbst pünktlich beginnen kann.” Auch das Denkmalamt hat über die Maßnahmen gewacht. Charakteristisch für den Architekten Welzenbacher ist vor allem das subtile Eingehen auf die topografische Situation und die landschaftliche Umgebung, wobei der Architekt hier erstmals in seinem Oeuvre auf die Bezugnahme zur regionalen Bautradition verzichtete und in den Formen des internationalen Stils eine „Spitzenleistung landschaftlichen Bauens“ verwirklichte.
Künstlerische und kulturelle Bedeutung
Bei dem Dach des Musikum Zell am See handelt sich um das originale Dach des 1928 -1930 als Feriendomizil für den Innsbrucker Verleger Buchroithner errichteten Wohnhauses. Wegen seiner herausragenden Stellung innerhalb der Österreichischen Wohnbauarchitektur der Zwischenkriegszeit kommt dem Haus Buchroithner geschichtliche, künstlerische und kulturelle Bedeutung zu. Schön und passend daher die heutige Bestimmung des Baus für künstlerische und kulturelle Zwecke. Im Zuge der 300.000,- Euro - Dachsanierung wurden auch Fassade und die Holzteile erneuert. So präsentiert sich das geschichtsträchtige Unterrichtsgebäude mit Blick über den Zeller See in neuer Frische.