veröffentlicht am 22.01.2025

Glücklich und gesund durch Musik

Musikhören und Musizieren steigern das Wohlbefinden, fördern unsere körperliche und seelische Gesundheit und heben die Stimmung.

Glücklich und gesund durch Musik

Musik hat auf zahlreiche physikalische Vorgänge im Körper Einfluss: Sie verändert den Herzschlag, beeinflusst Atemfrequenz und Blutdruck und wirkt sich auf Muskelspannung und Hormonhaushalt aus. Ein guter Vorsatz für das neue Jahr könnte daher lauten „mehr Musik hören und mehr Musizieren“.

Anregend, entspannend und aktivierend
Musik kann in uns verschiedene Stimmungen auslösen: anregend oder aktivierend, aber auch entspannend. „Studien belegen, dass sich durch die richtige Musikauswahl Schmerzen lindern lassen. Darüber hinaus könnte man mit ihr schon vor einer Operation Ängste der Patient:innen lindern, was nachweislich den Bedarf an Schmerzmedikation reduziert und den anschließenden Heilungsprozess verbessert“, erklärt Dr. Hilka Gunold, Oberärztin der Universitätsklinik für Kardiologie und Leiterin der Ambulanz Psychokardiologie im Herzzentrum Leipzig. 

Musik und Singen beeinflussen körperliche Prozesse
Insbesondere klassische Musik wird für Stressabbau-Methoden eingesetzt, aber auch bei Ängsten und Schlafstörungen. Sie beeinflusst unser Immunsystem positiv und führt zur Steigerung von Konzentration, Kreativität und Tatkraft. Besonders Musik der barocken Meister wird bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen, denn sie wirkt sich positiv auf unser autonomes Nervensystem aus. Den größten Effekt auf unseren Blutdruck habe laut Dr. Hilka Gunold die Musik von Johann Sebastian Bach. „Bei seiner Musik lassen sich eine Senkung von Blutdruck und Herzfrequenz über mehrere Stunden nachweisen“, betont sie. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem auch Singen den Blutdruck senken, den Herzschlag regulieren und das Herzinfarktrisiko verringern kann. Es hat eine positive Wirkung auf die Atmung und die Lungenfunktion, denn dadurch werden die Atemmuskeln trainiert und die Lungenkapazität erhöht, was besonders für Menschen mit Atemproblemen ein Vorteil sein kann.

Musik bei Parkinson und Demenz
Musik ist Balsam für die Seele – und offenbar auch für den Kopf. Finnische Forscher:innen (Teppo Särkämö von der Universität Helsinki und seine Kolleg:innen) konnten zeigen, dass sich Schlaganfallpatient:innen besser erholten, wenn sie direkt nach einem Schlaganfall täglich Musik hörten. Durch die Musik verbesserte sich das Sprachgedächtnis, die Konzentration und die Laune der Proband:innen. Parkinson-Betroffene profitieren hinsichtlich Verlangsamung, Gleichgewicht und motorischer Blockaden von musikgestützter Therapie. Ist die Musik rhythmisch genug, wirkt sie wie ein Taktgeber. Bei Demenzerkrankten kann Musiktherapie ein Wohlgefühl und eine gewisse Vertrautheit erzeugen. Dafür hören die Menschen Stücke, die ihnen in den gesunden Phasen ihres Lebens, besonders in jungen Jahren, vertraut waren und gefallen haben.

Musik sorgt für Glücksgefühle und Gänsehaut
Musik kann verschiedene Emotionen in uns wachrufen, wir erleben Glücksgefühle und bekommen Gänsehaut. Während des Singens und Musizierens wird eine ganze Reihe von Glückshormonen ausgeschüttet, die für eine positive und glückliche Grundstimmung sorgen, zum Beispiel Oxytocin, Dopamin und Endorphin. 2011 wiesen Neurowissenschafter:innen in Kanada eine erhöhte Dopaminausschüttung beim Musikhören nach. Dafür untersuchte der kognitive Neurowissenschaftler Robert Zatorre Personen in einem Tomografen, die dabei ihnen bekannte Songs hörten. Musik, im Besonderen bestimmte Teile der Songs, kann den gleichen positiven Prozess im Gehirn auslösen wie zum Beispiel Essen. Für den positiven Effekt kommt es vor allem darauf an, ob das jeweilige Musikstück den Hörer:innen gefällt. 

Musik hält uns gesund. Sie beeinflusst körperliche Prozesse positiv und unterstützt unser seelisches Wohlbefinden. Freuen wir uns daher auf viel Musik im neuen Jahr.

Quellen:
Teppo Särkämö et al., Enriched music-supported therapy for individuals with chronic stroke: a randomised controlled trial, Journal of neurology, 2024/10, 271, 6606-6617.
Teppo Särkämo et al., Music listening enhances cognitive recovery and mood after middle cerebral artery stroke, Brain, 2008/3/1, 131, 866-876.
Robert J. Zatorre et al., Anatomically distinct dopamine release during anticipation and experience of peak emotion to music, Nature neuroscience, 2011, 14/2, 257-264.
Dr. med. Hilka Gunold, Herzmusik: Wenn und Hardrock den Blutdruck senken, Helios-Gesundheitsmagazin, online unter https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/herzmusik/, abgerufen am 21.01.2025.

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