Gerhard Füßl

Gerhard Füßl ist ein „Tausendsassa”, anders kann man es nicht sagen. Seit 1993 ist er Mitglied des fantastischen und international gefragten Ensembles Mnozil Brass, das mittlerweile in 36 Staaten aufgetreten ist. Seine Lehrtätigkeit am Musikum begann er 1995, zusätzlich hatte er von 2002 bis 2015 einen Lehrauftrag am Mozarteum für „Neue Volksmusik / Cross-over”. Gastkurse und Workshops begleiten ihn ohnehin seit vielen Jahren. Neben diesen Aufgaben war und ist immer wieder mal als musikalischer Leiter von Operetten- und Musicalprojekten im Land Salzburg und Oberösterreich tätig,

Ich erreiche Gerhard Füßl, als er gerade aus dem Flieger in Düsseldorf aussteigt und auf der Suche nach dem Transfer ist, denn Mnozil Brass ist wieder auf Tour, diesmal in Deutschland, Belgien und in den Niederlanden. Füssl ist Gründungsmitglied von Mnozil Brass, die seit ihrem legendären ersten Auftritt im Rahmen eines Lichtermeerkonzerts gegen Ausländerfeindlichkeit vor mittlerweile 30 Jahren zu einer Kult-Brass-Band geworden ist. Ihm ist es ein großes Anliegen, seine künstlerischen Erfahrungen als Posaunist von Mnozil Brass an junge Menschen im Musikum weiterzugeben.

Begonnen hat alles allerdings ganz anders
Die Liebe zur Musik war genetisch bedingt, denn sein Vater war der ortsansässige Kapellmeister, die Auswahl des Instrumentes in der Kapelle klar: Trompete. Erst später kamen Tenorhorn und Posaune dazu. Wenn man ihn heute als Pädagogen fragt, mit welchem Alter der Unterricht auf der Posaune beginnen kann, empfiehlt er grundsätzlich ein Alter von etwa zwölf Jahren, abhängig von Körpergröße, Armlänge etc. Als „Einsteiger-Instrument” rät er zum artverwandten Tenorhorn, das aus ergonomischen Gründen bereits im Kindesalter von sieben bis acht Jahren erlernt werden kann. Er selbst spielt auch noch ein wenig Klavier – „Zum Arrangieren“, sagt er, und aus Jux und Tollerei ab und zu ein Carbon-Alphorn, das er gerne auf Bergtouren mitnimmt.

Von Seekirchen bis zum Balkan
Sein musikalisches Faible gilt unter anderem der traditionellen osteuropäischen Musik, er arrangierte und bearbeitete für Mnozil Brass unzählige Musikstücke aus dem Balkan und aus Rumänien sowie Tanzmusik jiddischer Herkunft. Als Instrumentallehrer unterrichtet er am Musikum Seekirchen Posaune, Tenorhorn und Tuba. „Das Musikum ist neben der Konzerttätigkeit mit Mnozil Brass mein beruflicher Mittelpunkt“, so Füßl.

Nach mehr als 25 Jahren Unterricht am Musikum sieht er sich immer mehr als Musikvermittler, als Motivator, der stets versucht, nie das ihm Wesentliche aus den Augen zu verlieren: Im Unterricht stets die Schüler:innen zum eigenständigen Musizieren heranzubilden und ihnen die unfassbar vielfältige und spannende Welt der Musik näher zu bringen: „Ich unterrichte wirklich gerne. Ich habe das unbändige Gefühl, ich darf etwas an Erfahrung weitergeben.”