GMU - ganzheitliches Musizieren
Ganzheitliches Musizieren
... und Menschenkenntnis: Rupert Steiner
Auf Initiative von Michael Seywald, pädagogisch-künstlerischem Landesdirektor des Musikum, betreut der Musiklehrer Rupert Steiner seit September eine Gruppe jugendlicher und junger Erwachsener in der Justizanstalt Salzburg. Die Teilnehmer sind zwischen 14 und 21 Jahre alt und sehr musikinteressiert. Rupert Steiner meint: „Die gesamte Gruppe ist unglaublich dankbar und aufmerksam. Alle machen mit einer seltenen Begeisterung mit und genießen die Möglichkeit, das Instrument Trommel in allen Facetten kennenzulernen”, freut sich der gebürtige Halleiner, der Schlagwerk in Linz studiert hat. Er glaubt an die Macht der Musik und an Toleranz. Nicht umsonst zitiert ‚Bertl Steiner‘ gerne Plato: „Musik und Rhythmus finden ihren Weg zu den geheimsten Plätzen der Seele!"
„Klar probieren wir auch alles Mögliche aus”
Rupert Steiner bringt langjährige Erfahrung als Musikpädagoge und einfach eine gute Menschenkenntnis mit. In seinen Workshops experimentiert er viel mit Rhythmusinstrumenten, vor allem mit Djembe und Cajon und mit Bodypercussion, aber er bringt die jungen Menschen auch gern zum Nachdenken. Die Zeit, die sie in der Justizanstalt verbringen, ist unterschiedlich lang und viele haben einfach eine Dummheit begangen. Musik weckt in ihnen Lebensfreude und auch ein Gefühl der Gemeinschaft und Geborgenheit.
Maria Rettenbacher vom sozialpädagogischen Dienst der Justizanstalt Salzburg berichtet: „Die Teilnehmer, die schon Zugang zur Musik hatten, waren sofort begeistert, aber bei denjenigen, die noch nie mit Musikinstrumenten zu tun hatten oder von der ungewohnten Gesamtsituation verunsichert waren, konnte man eine gewisse Gehemmtheit beobachten. Es war schön mitanzusehen, wie schon in der ersten Stunde über den Rhythmus Hemmungen abgebaut werden konnten und ersetzt wurden durch Gemeinschaftsgefühl und Stolz für das Erreichte.”
Musik ist das schnellste W-Lan
Musik, besonders der Rhythmus, ist das schnellste „W-Lan“ in das Innere eines Menschen. Wenn Körper, Geist und Seele mit Musik und Rhythmus „berührt und aktiviert“ werden, verändert das jeden Menschen und ganz besonders Jugendliche, die durch den Aufenthalt in der Justizanstalt mit einer besonderen Situation konfrontiert sind. „Wir wollen mit diesem Projekt bei jungen Menschen, die bisher in ihrem Leben diese Chance mit Musik noch nicht hatten, Positives bewirken. Das Erlebnis, das etwas abseits von Wettkampf und Leistungsdruck jedem selbst guttut und eine soziale wie emotionale Entwicklung spüren lässt, das wollen wir den Jugendlichen zukommen lassen”, so der pädagogisch-künstlerische Landesdirektor Michael Seywald.
Neugier gewinnt
Anfangs war eine gewisse Skepsis zu spüren. Was wird dort passieren? Muss ich was können? Was, wenn ich nichts kann? Wie läuft das ab? Was wollen die damit? Wer ist der Lehrer und welche Art von Musik wird gemacht? Ein Abenteuer quasi, aber eines das sich gelohnt hat, denn alle Beteiligten sind begeistert und glauben auch daran, dass Musik die Seele berührt und Neugier immer über Skepsis gewinnt. „Musik wirkt ja auf Körper und Seele und wir hoffen sehr, dass die Musik ein Ventil für Gefühle sein darf und die Teilnehmer einen Mehrwert für ihr ganzes Leben daraus ziehen können”, subsumiert Maria Rettenbacher vom sozialpädagogischen Dienst. Rupert Steiner ist auf jeden Fall stolz auf seine neuen Schüler der Justizanstalt Salzburg.
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