23. Oktober 2025
Musik hilft beim Erlernen von Sprache
Studien zeigen, dass musikalische und sprachliche Fähigkeiten eng miteinander verknüpft sind. So können musikalische Aktivitäten dazu beitragen, sprachliche Fähigkeiten wie Artikulation und Wortschatz zu verbessern.
Frühkindliche musikalische Förderung und Sprachentwicklung
Das Musikum Salzburg bietet neben elementaren Musikangeboten das Unterrichtsformat „Ganzheitliches Musizieren“ sowie einen zweijährigen Lehrgang zum KLIKLA (Klingendes Klassenzimmer)-Coach für Volksschullehrer:innen an. Besonders wertvoll erweist sich dieses Konzept für den Spracherwerb. Denn Musik und Sprache teilen zahlreiche Gemeinsamkeiten, sowohl strukturell als auch in ihrer Verarbeitung im Gehirn. Beide basieren auf rhythmischen und melodischen Mustern, die vom menschlichen Gehirn ähnlich verarbeitet werden.
Kinder für selbstständiges Tun ermächtigen
Gestaltet wird der KLIKLA-Lehrgang von Musikum-Lehrkräften der Elementaren Musikpädagogik, etwa von Angela Nassall Bakk. MA: „Für mich ist es wichtig, dass der ganzheitliche Musikunterricht kompetenzorientiert ist. Ziel ist es, dass Kinder selbstständig musizieren und gestalten. Erst dann erleben sich die Kinder als kompetent, selbstwirksam und schöpferisch.“ Nassalls erklärtes Ziel ist es, Kinder selber einen „Werkzeugkasten“ befüllen zu lassen, auf den sie jederzeit zurückgreifen können, um selbstständig musikalisch-schöpferisch tätig werden zu können.
Lernen mit Spaß
Mittels rhythmisierten Stimm-Warm-ups, Rhythmus-Lese-Übungen, Konsonanten-Echospielen und anderen Methoden üben Kinder spielerisch mit Stimme und Körpereinsatz die Sprachrhythmik. So ganz nebenbei erweitern sie dabei noch ihren Wortschatz und lernen die Silbentrennung. Der lustbetonte Ansatz sorgt dafür, dass sie mit Spaß bei der Sache sind und sich völlig im Tun vergessen. Das Feedback, das Angela Nassall erhält, unterstreicht den Erfolg von Musik als Unterrichtsprinzip. So berichten die Lehrenden, dass ängstliche, schüchterne Kinder oder auch jene mit Autismus-Diagnose bei diesem Unterricht aufblühen. Je besser sie die Rhythmuspatterns intus haben, desto experimentierfreudiger werden sie, trauen sich dann auch schon selbst eigene Versuche zu. Auch das Gemeinschaftsgefühl in den Klassen wird gestärkt, wenn alle sozusagen auf einen Puls „eingegroovt“ sind – denn gemeinsames Musizieren kennt keine Konkurrenz.
Quellen:
Sallat, S. (2020). Sprachförderung und Musik. In: Sachse, S., Bockmann, AK., Buschmann, A. (eds): Sprachentwicklung. Springer, Berlin, Heidelberg.