11. Dezember 2025
Und was machst du sonst so?
Viele Musikum-Lehrende begeistern neben ihrer Unterrichtstätigkeit auch selbst in professionellem Rahmen auf der Bühne. Diese Doppelrolle hat für Schüler:innen wie Lehrende gleichermaßen Vorteile.
Gelebte Vorbildfunktion
Wenn Musiklehrer:innen auch selber komponieren und kreativen, musikalischen Output liefern oder regelmäßig auf der Bühne stehen, erleben ihre Schüler:innen hautnah und am lebenden Beispiel, wie erfüllend der kreative Schaffensprozess sein kann. Für die Lehrenden selbst bedeutet das abseits des Unterrichtens neben erhöhtem ökonomischen und zeitlichen Aufwand eine zusätzliche Verantwortung als Kunstschaffende: Sie sind ständig in ihrer eigenen musikalischen, kreativen und persönlichen Weiterentwicklung gefordert, müssen ihre eigene Leistung reflektieren, mit Feedback umgehen und dafür sorgen, dass die eigenen Inspirationsquellen nicht versiegen.
„Unsichtbarer“, aber fühlbarer Mehrwert
Dieser musikalische Zweitberuf auf der Bühne kommt den Schüler:innen „unentgeltlich“ zu Gute: Mit ihren Erfahrungen in Sachen Konzert- und Bühnenbetrieb aus erster Hand können sie Schüler:innen, die selber Musik kreieren wollen oder sogar eine Karriere auf der Bühne anstreben, ideal als Mentor:innen begleiten. Durch das Vorleben der Eigeninitiative werden Schüler:innen ermutigt, eigene Projekte zu starten. Nicht zuletzt können die Lehrenden mit regelmäßiger Bühnenerfahrung außerdem ein Netzwerk in Sachen Veranstaltungwesen mit, aktuelle Branchenkenntnisse sowie technisches Know-how für Bühne und Aufnahme mitbringen.
Praxisnaher, authentischer Unterricht
„Die Zusammenarbeit mit so vielen großartigen Kolleg:innen ist musikalisch wie menschlich unglaublich bereichernd. Jedes Projekt fordert mich als Sängerin auf eine neue Art und hält mich flexibel und lernbereit. Diese Vielseitigkeit fließt direkt in meine Unterrichtspraxis ein. Themen wie Bandleading, Bühnenpräsenz oder die professionellen Erwartungen an eine Sängerin vermittle ich nicht nur theoretisch – ich lebe sie aktiv vor. Diese gelebte Praxis ist ein wichtiger Bestandteil meiner Vorbildfunktion und macht den Unterricht authentisch und praxisnah“, erzählt Dorothee Hanke, Lehrerin für Gesang Jazz & Pop an den Musikum-Standorten Seekirchen, Hallein und Hof. Sie tritt selbst in verschiedenen musikalischen Formationen auf und hat bereits drei Alben veröffentlicht.
Persönlicher Ausgleich
Für die Lehrenden selbst ist die eigene Konzertätigkeit trotz erhöhtem Zeit- und Logistikaufwand oft der Raum für die persönliche Entfaltung: „Trotz des ständigen Balanceakts ist die eigene künstlerische Arbeit für mich ein wichtiges Ventil: ein Ort des Rückzugs, der Selbstverwirklichung und des Ausdrucks. Sobald ich in die Musik eintauche, diene ich ihr mit ganzem Herzen – egal ob auf der Bühne oder im Unterrichtsraum“, so Hanke. Wer ein Leben auf der Bühne anstrebt, ist außerdem in der Musikum-Akademie für Begabtenförderung und Studienvorbereitung bestens aufgehoben. Hier vermitteln zahlreiche Expert:innen das nötige Know-how – vom Mentaltraining bis zur Rhythmusschulung.
Foto Trio: Caroline Hanke