veröffentlicht am 19.06.2024
Ton, Wort und Farbe
Ein Kreativprojekt der Klavierklassen des Musikum Grödig
Di, 4. Juni, 18:00 Uhr, Haus der Kultur Anif
Zu einem Kreativprojekt mit Klaviermusik, Texten, Bildern und Live-Painting luden die Klavierklassen des Musikum Grödig alle Interessierten am 4. Juni um 18:00 Uhr ins Haus der Kultur Anif. Inspiriert von Klaviermusik entstanden farbenprächtige Bilder, fantasievolle Geschichten und stimmungsvolle Gedichte.
Die Idee zu diesem Projekt entwickelten die Klavierpädagog:innen des Musikum Grödig, Mag. Marina Babikova, Mag. Petra Kiss und Mag. Dr. Matthias Kontarsky. Die mitwirkenden Schüler:innen im Alter von 8 bis 18 Jahren dachten sich vor dem Konzert zu ihren Stücken entweder eine Performance oder einen Text aus, malten oder zeichneten ein Bild. Im Konzert ließen sie sich nach dem Vortrag des eigenen Musikstücks zu einem Live-Painting inspirieren.
Von Zauberern, Vampiren, Kobolden und Flugzeugen
Die Mitwirkenden stellten zunächst ihr Bild oder ihren Text vor und spielten dann das dazugehörige Musikstück. So wurde beispielsweise die Eigenkomposition „Zauberei“ von William Marcus Klier mit einem Zaubertrick eröffnet. Samuel Grünwald las seine selbstverfasste Geschichte, in dem ein Red Bull Flugzeugmodell aus purem Gold eine zentrale Rolle spielte und trug im Anschluss das bekannte Präludium von J. S. Bach, BWV 846, und „Hommage à Bach“ von A. Drabon vor. Simon Grubmüller hatte seine Vampir-Assoziationen zur Toccata in d-Moll von J. S. Bach in eine mystische Zeichnung umgesetzt. Kurze und auch längere Texte waren entstanden wie die Geschichte zu „Die Heinzelmännchen und der kleine Esel“, angeregt vom gleichnamigen Klavierstück von Terzibaschitsch. Edvard Griegs neckischer „Kobold“ mit spitzen Ohren erwachte nicht nur auf der Zeichnung von Nika Staudinger, sondern auch auf den Tasten zum Leben. Fabiane Heidenberger schickte ihrer Darbietung des „Scherzo“ von Franz Schubert eigene Zeilen voraus. Ein wortgewaltiges Gedicht hatte Alexander Griebel zum „Albumblatt“ von J. Schytte verfasst. Das abwechslungsreiche Programm bot dem Publikum Überraschungsmomente und bediente Ohren und Augen.
Spontan und farbintensiv
Nach dem eigenen Vortrag verließen die Musiker:innen den Saal und griffen im Foyer als spontane Reaktion auf das eigene oder das gerade erklingende Musikstück zum Pinsel. Die Künstlerin Nina Hueber hatte dazu Leinwände und Farben vorbereitet und leitete das Live-Painting an.
Entstanden sind an diesem Abend farbintensive Bilder, die künftig in den Räumlichkeiten des Musikum Grödig ausgestellt werden. „Neben meiner Arbeit als Grafik Designerin, ist das Malen und Illustrieren ein ständiger Bestandteil meines Lebens“, so Nina Hueber, die Kunstgeschichte, Grafik Design und Multimedia Art studiert hat. „Seit meiner Kindheit begleitet mich die Malerei schon und ist bis heute Ausdrucksform meiner Emotionen, Visionen und Ideen. Dies ist für mich ein wichtiger Bestandteil des Mensch-Seins, eine universelle Sprache, welche inspiriert und zum Reflektieren anregt.“ Die im Live-Painting produzierten Bilder sowie die im Vorfeld angefertigten kleinen und größeren Kunstwerke konnten nach dem Konzert bei einem geselligen Beisammensein bewundert werden.
Unbegrenzte Fantasie
Mag. Anton Gmachl, Direktor des Musikum Grödig, freut sich über Kreativprojekte dieser Art. „Das größte Problem unserer Zeit besteht darin, dass in unseren Pflichtschulen viel zu wenig Kunst, Musik und Sport unterrichtet wird. Aber gerade diese Fächer sind extrem wichtig für die Zukunft. Sie fördern die Kreativität unserer Kinder mehr als alles andere. Kinder, die Sport treiben, Musik machen oder sich für Theater und Malen interessieren, entwickeln Gehirne, die besser auf Fragen reagieren können, die wir heute noch nicht einmal kennen.“ Unter dem Motto „Musikum kreativ“ finden zahlreiche innovative Projekte am Musikum statt. Ganz im Sinne der Erkenntnis von Albert Einstein fördert das Musikum kreative Ansätze aller Art: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
Fotos: Wolfgang Schweighofer