veröffentlicht am 19.06.2024
Natürliche Begabung und hörbare Leichtigkeit
Frida Januschkowetz (17) lernt Harfe seit ihrem 6. Lebensjahr am Musikum Altenmarkt/Radstadt (in der Klasse von Andrea Stöger, MA MA)
Wie bist du zur Harfe gekommen, warum wolltest du unbedingt Harfe lernen?
Als ich noch ein kleines Mädchen war, habe ich die Harfe immer mit Engeln, Elfen, Nymphen, Feen und Magie in Verbindung gesetzt, etwas das mich immer schon fasziniert hat. Wir haben zuhause ein Begleitbuch über „Die Moldau“ von Friedrich Smetana, in dem ein wunderschönes Bild einer Harfe abgedruckt ist. Ich glaube, dieses Bild zusammen mit den Klängen der Moldau im Mondschein haben mein jüngeres Ich davon überzeugt, dass die Harfe genau das ist, was ich will. Mein größtes Glück dabei war wohl, dass meine Eltern bereit waren, diesen Traum zu unterstützen.
Was fasziniert dich am Klang der Harfe?
Den Klang der Harfe kann man am besten als himmlisch, engelsgleich beschreiben. Es ist wie ein sanfter Wind, manchmal auch ein Sturm, aber nie unschön oder brutal. Besonders faszinierend finde ich es auch, wenn die Harfe einfach im Raum steht und ihre tiefen, langen Saiten durch irgendein Geräusch, eine Bewegung oder eine Erschütterung von allein ins Schwingen kommen.
Was bedeutet dir dein Musizieren?
Musik ist die Sprache aller, ein jeder kann sie verstehen - kann sie vor allem auf seine ganz besondere eigene Weise verstehen. Als Musikerin habe ich das große Glück, jemandem diesen Moment des inneren Verstehens zu ermöglichen und etwas in ihm zu bewegen. Musik ist wie ein Geschenk, das man übergibt - jeder verdient sie zu hören.
Wenn du zurückschaust auf deinen bisherigen Weg auf der Harfe, was waren besondere Meilensteine? Woran erinnerst du dich besonders gerne?
Besondere Meilensteine waren für mich immer die Momente, in denen ich gemeinsam mit anderen musiziert habe. Ich habe oft Kammermusik mit anderen Harfenistinnen und Harfenisten gespielt und das war für mich immer besonders prägend. Ich erinnere mich gerne an die gemeinsamen Momente auf der Bühne und die lustige Zeit zusammen – dann auch mal ohne Instrument.
Wenn mal nicht die Harfe im Mittelpunkt steht, was tust du sonst gerne?
Ich bin gerne draußen unterwegs. Im Wald, in den Bergen, an Orten, wo man oft ganz allein ist. Außerdem backe ich gerne und kann stundenlang in Büchern versinken.
Wie schätzt du generell den Stellenwert von Kunst – im besonderen Musik und Musizieren – für und in der Gesellschaft ein?
Wie eben schon gesagt, ist Musik eine Sprache, die jeder versteht. Menschen, egal welchen Alters, welcher Kultur oder welcher Ethnie werden durch Musik verbunden und können einander plötzlich verstehen. Deshalb ist Musik niemals Wettbewerb, vielmehr geht es um Zusammenspiel und Harmonie.
Andrea Stöger, Lehrerin für Harfe am Musikum über Frida Januschkowetz
Seit ihrem 6. Lebensjahr darf ich Frida bei vielen musikalischen Projekten begleiten. Von Anfang an und bis heute ist ihre Begeisterung für die Harfe ungebrochen. Mit ihrer natürlichen Begabung und einem kontinuierlichen Übepensum bleibt ihr die Freude und Neugier erhalten, sich stetig neue musikalische Ziele zu suchen. Nur so ist die große Zahl an Preisen und Auszeichnungen bei Wettbewerben im In- und Ausland zu erklären. Fridas hörbare Leichtigkeit im Musizieren ist meinen jüngeren Schüler:innen ein großes Vorbild.
Hier ein paar Einblicke:
B. Brännland (2024), Gouttes de Ciel (Tränen des Himmels) – Uraufführung am 31. Mai 2024
A. Zabel, La Source op. 23 (Am Springbrunnen)
C. Debussy, Arabesque Nr. 1
Besonders schön zu beobachten ist, dass sich vor allem bei den Kammermusik- und Orchesterprojekten am Musikum oder auch bei den Kursen der Klassik-Akademie musikalische Freundschaften ergeben haben. Die Unterstützung und Ermutigung der Eltern von Anfang an und bis heute ist Teil des Erfolgs. Jede einzelne Reise von Frida & Begleitcrew zu den zahlreichen Auftrittsorten im In- und Ausland hat ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Hier ein Auszug aus einem Auftritt mit dem Harfentrio „Tres Chordis Canunt” (Frida Januschkowetz, Valentina Hafner, Kryštof Gerner):
G. F. Händel (Arr. W. Maerz), „Ankunft der Königin von Saba”
Im kommenden Schuljahr wird sie bereits im 3. Lehrgangsjahr an den Kursen der Klassik-Akademie teilnehmen und sich erweiterte Kompetenzen holen. Die Türen für eine mögliche Berufskarriere mit der Harfe stehen offen.
Auszeichnungen:
8x 1. Preis Prima la Musica Landeswettbewerb
6x 1. Preis Prima la Musica Bundeswettbewerb
2020 Aufnahme bei Ö1
2021 Internationaler Harfen-Wettbewerb Suoni d’arpa in Saluzzo, 3. Preis
2022 Teilnahme Meisterkurs „Vienna harp days“
2023 Internationaler Wettbewerb beim Harfenfestival Arpa GRAZiosa - 3. Platz
Meisterkurse bei: Prof. Margit-Anna Süß-Schellenberger – austrian arts sessions