“Silbrige Kielflügel-Klänge”
Das Cembalo kennen wir vor allem aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Sein Klang ist silbrig und reich an Obertönen, da die Saiten mit Kielen angezupft werden. Der Tonumfang ist kleiner als der des modernen Klaviers, kann aber durch Register erweitert werden.
Da die Möglichkeiten, mit unterschiedlicher Dynamik zu spielen beim Cembalo begrenzt sind, ist es hier besonders wichtig, mit Artikulation und agogischer Ausdruckskraft musikalisch zu gestalten. Wusstest du, dass Johann Sebastian Bach seine Klaviermusik ursprünglich für das Cembalo komponierte?
Die in der Barockzeit so wichtige Kunst der Verzierung hängt sehr eng mit dem rasch verklingenden Ton des Cembalos zusammen, der durch Triller und Ausschmückungen länger gehalten werden kann.
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“Cembalo” ist eine Kurzform seines ursprünglichen Namens “Clavicembalo”. In seiner Blütezeit bis ca. 1800 wurde das Cembalo umgangssprachlich meistens als Flügel bezeichnet, während das noch ganz neue Hammerklavier als Pianoforte oder Fortepiano bekannt war. Erst nachdem das Cembalo zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Mode gekommen war, ging der Begriff “Flügel” auf das flügelförmige Fortepiano über, das wir heute kennen.
Das Cembalo lässt sich als Zupfinstrument mit Klaviatur beschreiben. Die Töne werden über eine Tastatur ausgelöst und mit dornförmigen Plektren, die die Saite anreißen, erzeugt. Die Saiten bestehen fast immer aus Metall, meistens aus Messing oder Eisen.
Auf diesem Instrument ist nur eine geringe Anschlagsdynamik möglich, daher spielen andere Faktoren zur Veränderung des Klangs eine Rolle. So können weitere Saitensätze zugeschaltet werden, mit denen sich Lautstärke und Klangfarbe verändern lassen. Die meisten Cembali verfügen außerdem über einen Lautenzug, der eine Dämpfung des Klangs bewirkt und an das Zupfen einer Laute erinnert.
Zu den Hauptbauformen gehört der sog. Kielflügel, ein Cembalo in Flügelform mit längs verlaufenden Saiten, das in hochstehender Form Clavicytherium heißt. Bei Cembali mit einem, zwei oder drei Manualen verlängern Register und Züge das Instrument und erweitern die klanglichen Möglichkeiten. Beim Virginal verlaufen die Saiten quer zur Tastatur. Das Spinett besitzt häufig die Form eines dreieckigen Flügels und hat eine schräg eingebaute Tastatur, um Platz zu sparen, da es oft als Hausinstrument verwendet wurde.
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