27. November 2025

MUSIK im Unterricht: Musikkunde anders vermitteln

Drei Musikum-Lehrende vom Musikum Grödig berichten von ihren Erfahrungen aus der Unterrichtspraxis.

Wer ein Instrument fundiert erlernen und Musik in ihren Zusammenhängen verstehen können möchte, kommt an der Musikkunde nicht vorbei. Um vor allem die Freude am Tun der Schüler:innen wecken zu können, sie untrennbar mit dem Instrumentalunterricht zu verknüpfen und die Inhalte gewinnbringend ab der ersten Stunde zu integrieren, fanden dazu, wie berichtet, im Musikum Grödig und im Musikum Mittersill Workshops statt. Dabei erhielten die Instrumentallehrenden Werkzeuge an die Hand, wie sie den Schüler:innen die Grundlagen des Musizierens am besten – nämlich mit Spaß – vermitteln können. Drei Lehrer berichten, wie sie diese Anregungen und Bausteine aus diesen Workshops bereits in ihren Unterrichtsalltag integrieren konnten.

Springen zwischen Notenzeilen
Mag. Doris Müller-Baumgartner unterrichtet Hackbrett. Als ausgebildete Pädagogin der kybernetischen Methode, bei der es unter anderem um die Mund-Hand-Augen-Ohren-Koordination geht, wandte sie bisher schon einige Methoden in ihrem Unterricht an: „Ich lege zum Beispiel Schnüre auf, die die Notenzeilen darstellen, und die Kinder dürfen dann die Noten ,springen‘. So wird der Takt mit einer Körperbewegung verknüpft.“ Aus dem Workshop nahm sie sich eine Übung zur Erarbeitung Erarbeitung von Grundschlag, Takt und Rhythmus mit: „Man legt Kärtchen mit Noten auf und es geht darum, mehrere Ebenen miteinander zu verbinden, den Takt nachzusprechen und dabei auf den Kärtchen mitzuzeigen. Den Kindern hat es viel Spaß gemacht, sie haben sich schon auf das nächste Mal gefreut.“

Aktiver im Unterricht
Thiago Kondo ist Klavierlehrer und von dieser Grundlagenvermittlung überzeugt: „Ich habe die empfohlene Anfangsroutine in den Unterricht integriert – mit Musik und Bodypercussion, und auch mit den Kärtchen. Diese kleine Änderung in unserer Unterrichtsroutine war für die Schüler:innen zunächst unerwartet und wirkte anfangs etwas ungewohnt, doch die meisten waren offen dafür und konnten davon profitieren. Die Stunde mit Musik und Bewegung zu beginnen, hat den Schüler:innen bisher geholfen, besser hineinzukommen und aktiver zu bleiben. Besonders bei den Schüler:innen, denen es noch schwerfällt, einen regelmäßigen Puls zu halten, habe ich die größten Fortschritte beobachtet.“

Nicht nur am Instrument üben
Auch Günter Ellmer, Lehrer für Gitarre und E-Gitarre, hat erste positive Erfahrungen mit den erlernten Inhalten gemacht: „Der Workshop hat mich sehr inspiriert und bestärkt, dass man nicht immer am Instrument üben muss. Ich habe bis jetzt hauptsächlich die Grundübungen mit dem Puls gemacht, also Musik abgespielt, die Schüler:innen dazu im Raum gehen oder laufen zu lassen, oder wir haben uns gegenseitig Rhythmen zur Musik vorgeklatscht und nachgeklatscht. Die Schüler:innen haben es sehr gut angenommen und haben Spaß dabei gehabt. Interessant war es für mich, bei dieser Übung zu sehen, dass man sofort erkannte, welche Schüler:innen bereits ein gutes Rhythmusgefühl und Bewegungsgefühl haben. Dadurch weiß ich, welche Schüler:innen eventuell mehr solcher Übungen brauchen, um ein gutes Gespür dafür zu entwickeln. Die elementaren Notenschreibübungen habe ich auch begonnen, die finde ich für Schüler:innen, die sich beim Notenlesen schwertun, sehr gut.“

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