veröffentlicht am 18.12.2024

Das Musikum im Herzen des Pongaus

Als „fliegender Musikschuldirektor“ zwischen den Musikschulen Bischofshofen und St. Johann leitet Mag. Klaus Vinatzer den zweitgrößten Musikum-Sprengel mit Enthusiasmus und einem hohen Maß an Flexibilität.

Das Musikum im Herzen des Pongaus

Der fliegende Musikschuldirektor
Das Musikum im Herzen des Pongaus, seine Schüler:innen und Lehrkräfte sowie die Qualitätssicherung liegen dem dynamischen Musikumdirektor besonders am Herzen. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten ist Klaus Vinatzer viel in seinem Sprengel unterwegs. Zwei Musikschulstandorte zu betreuen - das Musikum Bischofshofen und das Musikum St. Johann - bedeutet vor allem eines: gute Planung und Strukturierung des Alltags. Da sich jede Woche anders gestaltet, ist außerdem ein hohes Maß an Flexibilität notwendig. Glücklicherweise unterstützen den Musikumdirektor an den beiden Standorten die Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten bestens: Andrea Wallner in Bischofshofen und Angela Dorfer in St. Johann sowie die beiden Koordinatoren, Gernot Pracher (in Bischofshofen und als Karenzvertretung von Magdalena Schober in Gastein) und Roland Höller (im Raum St. Johann), die sich um die Veranstaltungen im zweitgrößten Musikum-Sprengel kümmern. 

Musik ist ein Gewinn für den Menschen
„Die musikalische Grundversorgung abzudecken, ist das Wichtigste“, sagt Klaus Vinatzer. Außerdem ist ihm das Musizieren im Ensemble ein besonderes Anliegen. „Das gemeinsame Musizieren, vor allem auch die soziale Komponente dabei, ist ein Mehrwert, der mir wichtig ist und der den Unterricht bei uns am Musikum auszeichnet. Musik ist ein Gewinn für den Menschen. Wir sind alle zu sehr Einzelkämpfer – miteinander musizieren, aufeinander hören, darauf kommt es an – die Musik kann uns dabei helfen.“ So nimmt das Ensemblemusizieren am Musikum im Pongau einen bedeutenden Stellenwert ein. In Gastein, Großarl und St. Johann gibt es Jugendblasorchester, in St. Johann außerdem eine Band und darüber hinaus viele anlassbezogene Formationen wie Bläserensembles, die jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit den „Großarler Bergadvent“ gestalten oder Holzbläserensembles, die mittlerweile fester Bestandteil des „Lichteradvents St. Johann“ sind.

Auch die Chorleiterakademie ist dem Musikumdirektor ein wichtiges Anliegen. Er freut sich darüber, dass am Musikum St. Johann die Chorleiterausbildung seit diesem Schuljahr wieder angeboten und von Barbara Reiter und Agnes Mitterlechner-Wimmer geleitet wird. 13 Teilnehmer:innen aus dem Lungau, dem Pinzgau und dem Pongau nutzen dieses Angebot der 3-jährigen Ausbildung. „Im regionalen kulturellen Geschehen sind wir gut verankert und vernetzt und genießen ein hohes Ansehen“, sagt Klaus Vinatzer, der in Bischofshofen lebt und auch dort aufgewachsen ist.

Mit der Trompete ins Gasteinertal
Klaus Vinatzers musikalischer Werdegang begann mit Trompetenunterricht am damaligen Salzburger Musikschulwerk. Die weite Fahrt in die Stadt zum Unterricht nahm er gerne in Kauf. 1990 begann er am Musikum Trompete und Musikkunde zu unterrichten, zunächst im Gasteinertal. Nach Beendigung seines Studiums am Mozarteum 1996 ergab es sich gut für ihn, dass er mit der Leitung des Musikum Bischofshofen, damals eine Zweigstelle des Musikum St. Johann, betraut wurde, die 2011 zur Hauptstelle wurde.

Nach Zusammenlegung der beiden Musikschulen Bischofshofen und St. Johann im Jahr 2019 wurde Klaus Vinatzer Direktor über den gesamten Musikum-Sprengel. Neben seiner Lehrtätigkeit ist er seit 2017 auch hauptverantwortlich für die Kapellmeisterausbildung am Musikum in Kooperation mit dem Salzburger Blasmusikverband. Im Blasmusikwesen ist er seit jeher integriert und sehr gut vernetzt. Neben seinem Steckenpferd, der Kapellmeisterausbildung, gilt seine Leidenschaft dem Dirigieren verschiedener Orchester innerhalb und außerhalb des Musikum. In seiner Freizeit betreibt er gerne Sport, geht Skifahren, Langlaufen, Laufen, spielt Tennis oder Volleyball. Natürlich ist er auch selbst als Trompeter gut beschäftigt, vor allem jetzt in der Adventszeit. Denn, wie er meint: „Was wäre das für ein Trompeter, der in der Weihnachtszeit nichts zu spielen hätte?“

Was auf der Wunschliste steht
Die Wunschliste für die Zukunft des Musikum ist lang. Dass trotz gesellschaftlicher Veränderungen die musikalische Grundversorgung vor Ort weiterhin geboten werden kann, wünscht sich der Musikumdirektor ebenso wie es weiterhin zu schaffen, Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern. Eine Herausforderung sieht er in den Ganztagsschulen, die die zeitlichen Möglichkeiten für den Musikunterricht und für das Üben möglicherweise stark beeinflussen. Auch für die Aufrechterhaltung der Qualität des Unterrichts erhofft sich Klaus Vinatzer eine gute Entwicklung. Fachlich bestens ausgebildete Lehrkräfte seien wichtig wie eh und je. Denn auch das ist das Musikum: eine Ausbildungsstätte für all jene, die Musik zu ihrem Beruf machen möchten. 

Besonderer Pongau-Output 
Zahlreiche Orchester- und Solokarrieren begannen am Musikum St. Johann (und auch Bischofshofen). So ist z. B. Alex Mayr, Solo-Trompeter der NDR-Radiophilharmonie, ein ehemaliger Schüler des Musikum St. Johann wie auch Markus Mayr, der Solo-Trompeter der Essener Philharmoniker. Thomas Fleißner, Solo-Trompeter im Mozarteumorchester und sein Cousin Stefan Fleißner, Trompeter im Staatstheater Hannover, haben ebenfalls am Musikum St. Johann ihren ersten Unterricht erhalten. Dass der Pongau aber nicht nur ein „Trompetennest“ ist, beweisen ehemalige Musikumschüler wie Harald Fleißner, Klarinettist im Mozarteunmorchester und die Pianistin Magdalena Schober, die auch beide am Musikum unterrichten.

Schön, wenn ehemalige Schüler:innen des Musikum als Lehrkräfte zurückkehren so wie neben den beiden bereits Genannten auch Michael Gauger (Posaune, Tenorhorn), Roland Höller (Posaune, Tenorhorn), Harald Höller (Trompete) und Tobias Höll (Violine). Sie alle lernten am Musikum St. Johann und zählen zu den derzeit 33 Lehrkräften. Auch große Solokarrieren wie die von Marie-Christine Klettner nahmen im Musikum St. Johann ihren Anfang. Als Sechsjährige erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht bei Eberhard Staiger am Musikum St. Johann, gewann später bedeutende Wettbewerbe, wurde u. a. im Alter von 17 Jahren mit der Yehudi Menuhin Medaille als „String Player of the Year“ ausgezeichnet und konzertierte auf internationalen Bühnen.

Wie im Sport gilt auch in der Musik: wer Spitzenleistungen anstrebt, muss viel Zeit und Arbeit investieren und natürlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Auf den hohen Output an Berufsmusiker:innen aus dem Pongau kann das Musikum auf jeden Fall stolz sein.


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